Dienstag, 21. Februar 2012

Unterwegs

Zeit zum Aufbruch aus der Stadt. Um 7 Uhr hat der Wecker geklingelt (an dieser Stelle wir d der aufmerksame Leser sicher noch wissen wann wir ins Bett gegangen sind). Wir packten unsere 7 Sachen PLUS der von Josés Schwester Ana, die wir mit nach Villa General Belgrano mitgenommen haben. Sie hatte vor vielen Jahren eine Statue aus SCHWEREM Stein von Ihrer Oma bekommen und die musste bei dieser Gelegenheit auf jeden Fall mit. Zu zweit haben wir das Ding in den Kofferraum gewuchet und unser Zeugs drum herum gepackt.  Der Kofferraum war voll, was sollte schon fehlen.... Großer Abschied von Albina und Josés Mama und schon ging es los ab auf die Panamericana.

Alle lief wunderbar und nach gut einer Stunde fragte ich mal nach, ob José eigentlich an den Koffer voller Bücher, welche wir aus Deutschland für seinen Bruder Pablo mitgebracht hatten ( TAM erlaubte 2 x 23 kg Gepäck pro Person) gedacht habe?! Oh Schreck! Der Koffer stand und steht immer noch in Florida! So ein Dreck. Einmal auf den anderen Kontinent, aber innerhalb des Landes....  nun ja. Pablo wird 2000 km fahren und sie abholen müssen. Hurra!

Wir sind unterwegs! Jetzt denkt Ihr, wow, da gab es doch auf 700 km sicher total viel zu sehen. Nö!  "Mitten in der Pampa", das ist ein gebräuchliches Sprichwort. Aber was heißt das eigentlich? Ich kann es Euch sagen. Mitten im gar nichts.
So sah unsere Route aus.

Im platten Land ohne Bäume, ohne Hügel, ohne Häuser, aber mit Kühen. So sieht es hier aus. Nichts außer Kühe UND Choripan am Straßenrand. Wirlich, wir sind 700 km gefahren und es gab nichts außer einigen Grillstationen, Tankstellen und Mautstellen am Straßenrand. Erstaunlich, aber im Nichts wird echt viel gegrillt!  Choripan steht da auf Blechschildern gemalt am Straßenrand, dann fährt man einfach auf den Schotter und Grünstreifen neben der Straße und holt sich eine Chorizo, eine gut gewürzte Bratwurst, die in einem Brot - Pan- serviert wird.  Also ein Choripan!



José hatte mich vorgewarnt, was die Straßenzustände in Argentinien betrifft, aber hier sind wir den ganzen Tag auf einer wunderbaren und neuen Straße gefahren und so sehr schnell voran gekommen. Erst bei Córdoba verließen wir die Ebene und  kamen auf eine kleine, sich schlängelnde Straße. Die Gegend änderte sich jetzt schlagartig. Wir waren in den Bergen! Die Fahrt bis Villa General Belgrano dauerte gefühlt genauso lang wie die gesamte Strecke bis dahin, aber es waren nur rund 90 km zu bewältigen. Wir haben zwischendrin Stau gehabt, und so kamen wir gegen Abend dort an.

Zügig Ana mit Ihre Statue ausgeladen, schnell ihr Häuschen angeschaut und weiter zum eigentlichen Ziel Villa Berna, der Ferienwohnung von Josés Familie.  Davor haben wir noch kurz Halt bei der Arbeitsstelle von María, Josés jüngeren Schwester, Halt gemacht - wirklich nur kurz, weil sie keine Zeit hatte, dann ging es weiter. Ich hatte schon vor 2 Jahren Josés Schwärmen über die neue Straße gelauscht und nun kam ich den, von mir gar nicht geschätzen Genuss einer asphaltierten Straße. Gar nicht geschätzt, weil mir erst heute klar ist, wie hier die Straßen eigentlich sind. Schotter! Niendorf-Straßen in 2 Spurig. Überall. Lediglich die Hauptstraßen haben eine Decke. Also auch die Straße zu Anas Haus war schon nur eine holprige Piste.
Wir kamen schon im Dunkeln bei der Familie von Josés Haushälterin,  die uns den Schlüssel übergeben sollte. Ihr Mann und ihr Sohn begrüßten uns sehr herzlich, begleiteten uns zum Haus und zeigten uns die nötigen Handgriffe. Fix und fertig legten wir uns schlafen.

Es war ein guter Tag zum Autofahren, denn irgendwie hatte ich mir wohl einen Magenvirus aus Deutschland mitgebracht und  zu mehr als sitzen und immer wieder schlafen war ich eh nicht fähig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen