Sonntag, 19. Februar 2012

Der zweite Tag: Hitze, Hitze und nochmal Hitze

Am zweiten Tag sind wir nach einem kleinen Einkauf losgezogen, um etwas Abkühlung zu bekommen. Das war zumindest der Plan: wir nahmen den städtischen Zug nach Mitre und dann den privaten Tren de la Costa, der etwas teurer ist, dafür aber ordentlich gewartet wird und pünktlich bis auf die Sekunde fährt. Hier muß man als Tourist einen 60%igen Aufschlag zahlen, während die Residentes den günstigeren Tarif berechnet bekommen. Bevor ich mich über die Diskriminierung aufregen konnte, hatte José für uns beide gelöst. Jetzt galt es, nicht aufzufallen!

Die Halle für den Zug, aufgebaut auf einer Straßenüberquerung, war mit vielen verschiedenen Antiquitätengeschäften liebevoll belegt. Sehr schön und es machte das Warten auf den nächsten Zug sehr kurzweilig. Wir fuhren zunächst bis San Isidro und stiegen aus, holten uns ein Eis in der brütenden Hitze und setzten uns auf eine (schattige!) Parkbank.  
Trotzdem, es war irre warm und die hohe Luftfeuchtigkeit war ein Hammer. Die Haut klebt einfach nur und der Wunsch irgendwo ins Wasser zu springen wird riesig. Aber nix. Hier in dieser Stadt, die so viel Wasser hat, keine Möglichkeit. Alles Wasser ist schlicht tot und Schwimmen einfach unmöglich. So heißt es die Hitze auszuhalten. Gut, wenn es in der Nähe ein klimatisiertes Lokal gibt! Ab und hinein. Viele Gaststätten bieten WiFi an und so hatte ich hier erstmals die Möglichkeit ausgiebig mit Bernd zu chatten. Zu Hause lief alles gut! Wunderbar!!

Weiter mit dem Zug zum Tigre. Der Plan für heute war eineFahrt mit dem Boot durchs Delta. Kaum waren wir dort und die wenigen Meter vom Bahnhof zur Anlgestelle gegangen war klar, heute fällt das aus. Zu heiß! Die Boote sind sehr flach und haben ein Dach aus Blech.


Fahrtwind kommt kaum auf. So haben wir uns wieder einen Schattenplatz gesucht und es mit eiskaltem Wasser bequem gemacht, die Menschen beobachtet und einfach die Zeit verstreichen lassen.



Als die Hitze ein bißchen nachließ, machten wir uns auf, den Puerto de los Frutos zu besuchen, ein Umschlagplatz für Obst, Gemüse und vielerlei Kunsthandwerk; auch werden hier traditionell Vögel und Kleintiere verkauft.


Wir fanden eine Schreinerei, die sich darauf spezialisiert hat, Möbel aus alten Fenstern, Türen oder sonstigen Hölzern zu bauen. Sehr schön gestaltet, mit überraschend eingebauten Elementen wie Fensterläden oder schweren Türen. Leider keine Möglichkeit, sowas mit nach Hause zu nehmen!


Wir fanden dann eine Gartenkneipe, direkt am Wasser gelegen, und genehmigten uns ein kühles Bier bis zum Dienstschluß. Der kam überraschend schnell gegen 19:30, wo wir gefühlt noch in der Nachmittagshitze waren, aber die Läden machten wohl auch zu, und wir mußten dann die Rückreise antreten.


Als wir zurückkamen, legte ich mich noch kurz hin. Um 22 Uhr wollten wir uns mit Frank treffen nach seinem Arbeitsschluß, um einen trinken zu gehen. Der Plan war, bei ihm zu übernachten, also würde die Nacht länger werden. Irgendwann bekam ich mit, daß José mit ihm telefonierte, der Plan wurde auf den nächsten Abend verschoben, weil ihm etwas dazwischengekommen war. Mir war das nur recht: ich konnte mich umdrehen und bis zum nächsten Morgen schlafen!

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